- Omrin ist der Entsorger für ca. 207.000 Haushalte in 32 Kommunen
- Sammlung von Hausmüll mit 2.150 Unterflurbehältern
- Mit AMCS Intelligent Optimisation Entleerungsaufträge planen und Sammelrouten optimieren
- Echtzeit-Übersicht über den Auftragsstatus und Standort von Fahrzeugen
- Dynamische Planung und Optimierung, auch während der Ausführung von Aufträgen
- Effizientere Sammlung führt zu einem Anstieg des Füllstands von 60 auf 80 %, wodurch sich das Durchschnittsgewicht von 260 auf 300 Kilo pro Entleerung erhöht
- Dank der schnelleren Planung bleibt mehr Zeit für andere Aufgaben, wie z. B. die Optimierung von Routen
- Geringere Umweltbelastung durch die Reduzierung der gefahrenen Kilometer und Senkung der CO2-Emissionen
Mehrere Gründe für die Automatisierung der Sammlung
Unterflurcontainer, die zu spät geleert wurden, so dass Bewohner ihren Abfall daneben abstellten oder die Entleerung unterirdischer Container, die kaum gefüllt waren. Für Omrin, dem Entsorger im nördlichen Teil der Niederlande, waren das zwei Probleme, als die meisten Unterflurbehälter noch auf Basis von festen Routen geleert wurden. „Wir wollten immer auf Nummer sicher gehen“, sagt Unternehmensberaterin Natasja Vemmer, „und leerten die Unterflurbehälter beispielsweise auch dann, wenn sie nur zu 60 % voll waren.“
Für die Automatisierung dieses Prozesses gab es offensichtlich mehrere Gründe. „Die Einsatzplanung hatte viel zu tun mit der täglichen Erstellung von Routen. Darüber hinaus gab es Beschwerden, dass ein Fahrer schon wieder einen Container entleeren musste, der halb voll war. Manchmal auf der anderen Seite der Stadt, sodass unnötige Kilometer zurückgelegt wurden. Außerdem wollten wir auch die Menge an abgestelltem Extraabfall reduzieren.“
Entleerung auf Basis von Klappenbewegungen und Gewicht
Mittlerweile hat sich die Situation erheblich verändert. Omrin entleert 2.150 Unterflurbehältern im Einsatzgebiet auf Basis der Füllstandmessung, die sich aus der Anzahl der Klappenbewegungen und historischen Daten, darunter Entleerungsgewichte, ergibt. Auf dem Fahrzeug wird der Inhalt des unterirdischen Containers gewogen. Nach der Entleerung wird das Gewicht automatisch vom Bordcomputer an das System in die Unternehmenszentrale übermittelt und administrativ verarbeitet. Die Routen für den folgenden Tag werden automatisch anhand der Füllstandsmessungen erstellt, die nachts automatisch an AMCS übermittelt werden. „Das Einzige, was der Einsatzplaner anschließend noch zu tun braucht, ist die Prüfung und eventuelle Änderung der Routen, zum Beispiel wenn ein voller Container gemeldet wurde und deshalb eine zusätzliche Entleerung erforderlich ist“. Dass es ein integriertes System werden sollte, stand laut Natasja Vemmer von Anfang an fest. „Wir bei Omrin haben eine Reihe von Prinzipien. Erstens möchten wir die Anzahl menschlicher Handlungen auf ein Minimum beschränken, und zweitens sollen Informationen überall innerhalb des Unternehmens zugänglich sein“.
Schnellere Planung und Entlastung der Disposition
Die intelligente Software optimiert Sammelrouten auf Basis unbekannter Algorithmusreihen. Dadurch gibt es tagsüber eine Echtzeitübersicht sowohl über den Status der Aufträge als auch über den Standort der Fahrzeuge, auch hinsichtlich der Planung. Das Telefonieren mit dem Fahrer, um ihn nach dem Status eines Auftrags zu fragen, gehört damit der Vergangenheit an, was zur Entlastung der Einsatzplanung beiträgt.
Ein weiterer Vorteil der intelligenten Optimierung ist die Tatsache, dass der Einsatzplaner seine Aufmerksamkeit nicht nur der Planung widmet, sondern vor allem auch der Optimierung der Sammelrouten, so Vemmers Erklärung. „Außerdem ist eine schnellere Planung möglich, so dass der Einsatzplaner mehr Zeit für andere Aufgaben hat, wie zum Beispiel die funktionale Verwaltung der Software. Können wir noch bessere Ergebnisse erzielen, wenn bestimmte Parameter etwas anders eingestellt werden? Um solche Fragen kann sich dann die Einsatzplanung kümmern“.
Anstieg des Füllstands und Reduzierung der Sammelfahrten
Nach Ansicht von Natasja Vemmer hat AMCS Intelligent Optimisation vor allem dazu beigetragen, dass Omrin die Müllsammlung effizienter organisiert. „So wurde beispielsweise die Anzahl der geleerten Unterflurbehälter erheblich reduziert. Außerdem stellten wir einen starken Anstieg des Füllstands von 60 auf 80 % fest, wodurch sich das Sammelgewicht erhöht hat. Früher betrug es durchschnittlich 260 Kilo pro Entleerung. Nach der Implementierung von AMCS Intelligent Optimisation liegt es jetzt bei 300 Kilo pro Entleerung.“
Insgesamt spart die dynamische Planung eine beträchtliche Anzahl von Fahrten ein, so dass ein Fahrzeug anderweitig eingesetzt werden kann. „Das ist wichtig“, meint Vemmer. „Wenn die Zahl der unterirdischen Container steigt, können wir sie mit der gleichen Anzahl von Fahrzeugen entleeren. Zuvor waren wir am Limit. Auch die Zahl der gefahrenen Kilometer und damit die CO2-Emissionen sinken. Das ist wichtig für Omrin, weil wir uns für eine nachhaltige Gesellschaft und eine Kreislaufwirtschaft einsetzen. 2019 war Omrin das nachhaltigste Unternehmen in den Niederlanden und das wollen wir bleiben. Ein weiterer positiver Effekt der intelligenten Optimierung ist die Tatsache, dass weniger Extraabfall neben den Einwurfsäulen abgestellt wird. Allerdings wissen wir nicht, ob das nur auf die Routenoptimierung zurückzuführen ist, weil wir auch im Rahmen einer Informationskampagne dazu aufgerufen haben.“
Zukünftige Herausforderungen
Die Anzahl der Unterflurcontainer im Einsatzgebiet erhöhen und diese auch auf Basis von Routenoptimierung entleeren. Das ist einer der Pläne, die Omrin für die nächsten Jahre hat. „Das ist schon eine Herausforderung“, erklärt Natasja Vemmer. „Bei jeder Erweiterung müssen wir immer wieder die richtige Grundlage schaffen und historische Daten generieren. Bei wie vielen Klappenbewegungen ist ein Unterflurcontainer beispielsweise voll. Wenn wir diese Daten in die AMCS-Software eingegeben haben, kann das System optimal planen und Routen einteilen. Dabei werden auch die Must-does beachtet, das heißt die Container, die wir entleeren müssen, und die Can-does, also die Container, die wir möglicherweise entleeren können, wenn die Planung es zulässt.“
Bei der Optimierung von Routen spielen auch die in der Software implementierten Was-wäre-wenn-Szenarien eine wichtige Rolle. Auf dieser Basis können wir eventuelle zusätzliche Entleerungen einplanen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn wir für Ostermontag erwarten, dass Unterflurcontainer besonders voll sind. In AMCS können wir Entleerungen verschieben, teilweise auf den Freitag oder Samstag davor oder auf den Dienstag danach. Früher erfolgten alle zusätzlichen Entleerungen am Samstag. Das sorgte für zusätzlichen Druck bei den Disponenten und Fahrern. AMCS bietet Klarheit und sorgt für Entlastung der Einsatzplanung. Das ist eindeutig eine Verbesserung im Vergleich zur früheren Situation“.
Effiziente Abfallsammlung erhöht den Füllstand und das Sammelgewicht
AMCS Intelligent Optimisation hat für Omrin zu signifikanten Ergebnissen geführt. Die dynamische Planung und Routenoptimierung ermöglichte eine effizientere Sammlung und erhöhte den Füllstand von 60 auf 80 %, während gleichzeitig das Durchschnittsgewicht von 260 auf 300 Kilo pro Entleerung stieg. Die Planung kann auch schneller durchgeführt werden, sodass Zeit für andere Aufgaben wie die funktionelle Verwaltung der Software und die Einstellung von Parametern zur Erzielung noch besserer Sammelergebnisse bleibt. Die dynamische Planung spart auch eine beträchtliche Anzahl von Fahrten ein, wodurch die Kilometerzahl und die CO2-Emissionen reduziert werden, was zu Omrins nachhaltigen Zielen und damit zum Engagement des Entsorgers für die Kreislaufwirtschaft beiträgt.
Leidenschaft für das Schließen von Kreisläufen
Omrin steht im Friesischen für „Kreislauf“, was ebenfalls auf die Leidenschaft für das Schließen von Kreisläufen hinweist. Dafür setzt das Unternehmen intelligente Sortiertechniken und Hightech-Energieanlagen ein. Ein Beispiel ist die Biogasanlage in Heerenveen für 10.000 Haushalte und eine Million Kubikmeter Biogas für die eigene Fahrzeugflotte. Gut 70 % des eingesammelten Abfalls wird für das Recycling wiederaufbereitet – in den Niederlanden liegt die Rate bei ca. 50 %.