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Blog Dezember 2022 Updated April 2024

Welche Veränderungen gibt es 2023 bei den globalen Vorschriften für Kunststoffhandel und -recycling?

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Conor Dowd

AMCS Director of Product Marketing

In den letzten Wochen fanden drei große Ereignisse statt, die einen Einfluss auf die weltweiten Märkte für recycelten Kunststoff haben könnten.

Diese Ereignisse sind:

COP27

Recycling stand zwar nicht im Mittelpunkt der Hauptaussage, die das Ergebnis der kürzlichen COP27-Gespräche war, eine Nebenveranstaltung zum weltweiten Umgang mit Kunststoff führte jedoch zu einer Zusammenfassung der Richtung, in die sich die Debatte zum Thema Kunststoffrecycling derzeit bewegt.

Die COP27 fand in Sharm el-Sheikh in Ägypten statt und brachte Regierungen, NGOs und Unternehmen zusammen, um über Möglichkeiten zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels zu sprechen.

Im Rahmen der Veranstaltung organisierte das Büro der Vereinten Nationen für Suchtstoff eine Sitzung mit dem Titel Wie die Bekämpfung von Verschmutzung durch Plastikmüll und illegalem Handel mit Plastikmüll den CO2-Ausstoß senken kann

Dies war die einzige Sitzung zum Thema Recycling und Abfall auf der COP27, sie gab jedoch klare Hinweise auf die Richtung, in die sich die recycelbaren Kunststoffabfälle bewegen.

Einer der ersten Redner war Flavien Joubert, Minister für Landwirtschaft, Klimawandel und Umwelt der Seychellen. Er betonte, dass Verschmutzung durch illegalen Handel und „betrügerische Recyclingprogramme, die nicht zu den vorgeblichen Vorteilen für die Umwelt führen“ ein besorgniserregendes Thema für die Seychellen und andere ähnliche Länder sind. Er fügte hinzu, dass in manchen Ländern dadurch illegale Abfallentsorgung und unkontrollierte Müllverbrennung gefördert wird.

Minister Joubert forderte daher „die Länder dazu auf, ihre Branchen und Unternehmen zu regulieren, wenn diese am Handel beteiligt sind, um sicherzustellen, dass die beförderten Produkte nicht illegal entsorgt oder verbrannt werden.“

Er schlug vor, dass es sinnvoller sein könnte, Recyclinganlagen an Standorte zu verlegen, die sich näher an den Orten befinden, an denen Abfall entsteht oder gesammelt wird, da so illegale Verschmutzung und Transportemissionen reduziert werden könnten.

Indonesiens Zuständiger für das Management von gefährlichen und ungefährlichen Abfällen Ahmad Gunawan Witjaksono erklärte, sein Land leide unter „einem Rohstoffmangel“, weshalb die Fabriken nur 50 % der benötigten Rohstoffe erhielten. Deshalb müssen Kunststoff und Papier aus anderen Ländern importiert werden.

Nachdem China 2019 den Import von Kunststoff verboten hatte, begann das Land, große Mengen an Abfällen und gefährlichen Abfällen in Empfang zu nehmen, einschließlich über 1.000 Behältern mit Mischabfällen.

Seitdem hat Indonesien strengere Gesetze eingeführt, einschließlich null Toleranz für gemischte Abfälle. Auch importierte Materialien müssen an den Ort transportiert werden, wo sie recycelt werden, und alle Exporteure müssen in ihren eignen Ländern registriert sein. „Es funktioniert und alles ist dadurch besser geworden“, sagte er.

Indonesien hoffe jedoch, seine Importe zwischen 2030 und 2050 auf null zu reduzieren. Der stellvertretende Exekutivsekretär des

Basler Übereinkommens, Carlos Martin-Novella, stellte fest, dass der weltweite Markt für den Kunststoffhandelt vor 2019 völlig unreguliert war. Doch im gleichen Jahr handelten die Unterzeichner des Balser Übereinkommens und ab dem 1. Januar 2021 gab es internationale Regeln zur Kontrolle von gemischten Kunststoffabfällen. „Dadurch werden die Bewegungen von Kunststoffabfällen leichter nachverfolgbar, transparenter und nachverfolgbarer“, kommentierte er.

Im Gegenzug zu bisherigen Aussagen sagte Miho Shirotori, Leiterin der Abteilung für Handel und Handelsdiplomatie der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung, die Lösung für illegalen Handel und Umweltverschmutzung durch Kunststoff sei, den Handel mit Alternativen zu erlauben. Sie erwähnte, dass ihre Organisation sich mit Verpackungsmaterialien aus Papier- und landwirtschaftlichen Abfällen beschäftigt, um Wege zu finden, wie sich diese Materialien so kostengünstig wie Plastik machen lassen. „Die Zukunft wird nicht durch Kunststoffe, sondern Ersatz für Kunststoffe geprägt sein“, sagte sie.

Doch Susan Gardner, Leiter der Ökosystem-Abteilung des United Nations Environment Programme, wies darauf hin, dass die Lösung für das Kunststoffproblem in einer weltweiten Kreislaufwirtschaft liegt. Der Leiter der Abteilung für Handel und Umwelt der

Welthandelsorganisation (WHO), Aik Hoe Lim, fügte hinzu, dass „der Handel bei Diskussionen über dieses Thema oft vernachlässigt wird.“

„Im Grunde kann man die Herausforderung nicht lösen, wenn man nur auf das Ende der Lieferkette schaut – man muss sich anschauen, was davor passiert“, fügte er hinzu.

Zur weltweiten Kunststoffnutzung sagte er: „Wir mögen Plastik. Wir fordern Plastik.“

Aus diesem Grund beschäftigten sich WHO-Mitgliedsländer mit handelsbasierten Lösungen zur Verringerung von Kunststoffverschmutzung.

Aik Hoe Lim kommentierte, dass Best Practices untersucht werden, um handelsbasierte Maßnahmen zu finden, die von Regierungen eingesetzt werden können.

Verhandlungen zu einem weltweiten Abkommen über Umweltverschmutzung durch Plastik

Diese Gespräche fanden in Uruguay statt. An den ersten fünf Versammlungen beteiligten sich 160 Länder, mit dem Ziel, ein weltweites Abkommen über Umweltverschmutzung durch Plastik zu verabschieden.

Der von den Vereinten Nationen koordinierte zwischenstaatliche Verhandlungsausschuss war sich einig, dass ein Abkommen notwendig ist.

Das Problem war jedoch die praktische Umsetzung.

Eine Gruppe von Ländern, die sich als „High Ambition Coalition“ bezeichnet und EU-Nationen sowie andere Länder wie die Schweiz umfasst, setzt sich für verpflichtende weltweite Maßnahmen ein, um die Produktion von Kunststoff zu bremsen.

Andere Akteure, wie die Vereinten Nationen und Saudi-Arabien, wollen, dass einzelne Länder ihre eigenen Verpflichtungen zur Erreichung der allgemeinen Ziele festlegen – so wie es beim Pariser Abkommen geregelt ist. 

Für Kunststoffrecycler ist diese Entwicklung mit Sorgen in Bezug auf den Handel verbunden. Einerseits forderten Organisationen wie die Plastics Industry Association weltweit höhere Recyclinganteile, andererseits argumentierten andere, wie beispielsweise Greenpeace, dass wir vor allem unseren Kunststoffverbrauch herunterschrauben müssen.

Potenzielles EU-Verbot von Kunststoffexporten in Nicht-OECD- und OECD-Länder in den nächsten vier Jahren

Zu Beginn des Jahres 2021 führten die neuen Regeln des Basler Übereinkommens zu stärkeren Einschränkungen des Exports von Kunststoff zu Recyclingzwecken. 

Seitdem arbeitet die Europäische Kommission daran, noch strengere Exportregeln aufzustellen, die zu einem völligen Verbot der Ausfuhr in Nicht-OECD-Länder führen könnten. 

Dies rückte kürzlich noch einen Schritt näher, als der ENVI-Ausschuss, der sich aus Mitgliedern des Europäischen Parlaments zusammensetzt, für ein Verbot von Kunststoff-Exporten in Nicht-OECD-Länder und anschließend nach vier Jahren auch in OECD-Länder stimmte. Fünf Abgeordnete stimmten dafür, keiner dagegen und fünf enthielten sich. Sie werden nun ihre Empfehlungen an das Europäische Parlament senden, dass darüber diskutieren und abstimmen wird.

Obwohl das Vereinigte Königreich nicht länger EU-Mitglied ist, empfahlen Mitglieder des parlamentarischen Kommittees für Umwelt, Nahrungsmittel und ländliche Gebiete ein Exportverbot für Kunststoffe aus dem Vereinigten Königreich ab 2027.

Der weltweite Kunststoffhandel gestaltet sich zunehmend schwierig

Diese Ereignisse lassen klar erkennen, dass der globale Kunststoffhandel zu Recyclingzwecken zunehmend erschwert wird.

Die 2021 verabschiedeten Änderungen des Basler Übereinkommens (die USA haben als einziges Land nicht unterzeichnet) bedeuten, dass OECD-Länder hauptsächlich untereinander mit Kunststoff handeln, sodass weniger Material in Nicht-OECD-Länder gelangt, da diese Mengen nun gemeldet werden müssen.

Seitdem haben sich einige EU-Länder stark für ein Verbot von Kunststoff zu Recyclingzwecken eingesetzt. 

Diese Länder wünschen sich außerdem strengere weltweite Auflagen für Kunststoff, wie in den Gesprächen in Uruguay zu sehen war. 

Andere Akteure, wie die Vereinigten und die WTO, haben ihren Blick auf handelsbasierte Lösungen gerichtet.

Selbst Länder wie Indonesien, das derzeit vorschreibt, dass Importe die dortigen Fertigungsvorschriften erfüllen müssen, wollen diese Kunststoffimporte in der Zukunft verbieten. 

Was auch immer passiert – es liegt auf der Hand, dass sich der Handel und das Recycling von Kunststoff in den kommenden Jahren grundlegend verändern werden. 

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